
Vor- und Nachteile: Untervermieten auf Zeit
Die Lebenshaltungskosten werden immer höher und eine Gehaltserhöhung ist außer Sicht. Immerhin wohnen Sie in einer schönen Wohnung. Ließe sich damit nicht etwas zusätzliches Geld verdienen? Wir stellen Ihnen die Co-Living-Plattform Airbnb als Beispiel vor und geben Ihnen Tipps, worauf Sie beim Untervermieten auf Zeit achten sollten.
Wie funktioniert Airbnb?
Der Name Airbnb ist abgeleitet von „Airbed and Breakfast“, zu Deutsch: Luftmatratze und Frühstück. Airbnb ist dem Couchsurfing sehr ähnlich und funktioniert wie ein Online-Marktplatz für Wohnungen auf Zeit. Nur, dass der Gastgeber in diesem Fall Geld für das Überlassen seiner Wohnung verlangt. Couchsurfing ist dagegen kostenlos. Über das Portal finden Anbieter und Gast zusammen und wickeln die Buchung ab. Der Gast zahlt an den „Marktplatz-Betreiber“ seine Miete. Diese erhält der Host erst nach dem Einchecken des Gastes. So kann dieser sichergehen, dass er Einlass findet. Im Gegenzug kann sich der Gastgeber auf die Zahlung verlassen.

Privat-Wohnungen stehen bei Touristen hoch im Kurs
In Anbetracht horrender Mietpreise und fehlenden Wohnraums in vielen Städten muss man aber auch die Schattenseiten beim Untervermieten auf Zeit betrachten: Immer mehr Privat-Wohnungen werden an Touristen anstatt an Einheimische vermietet – weil sich so mehr Gewinn mit einer Immobilie machen lässt. Und auch Hoteliers sind nicht erfreut über die Konkurrenz. Seit 2015 haben sich die Airbnb-Buchungen mehr als vervierfacht.
Was „Teilzeit-Vermieter“ wissen sollten
In einigen Kommunen gelten aufgrund des knappen Wohnraums schon „Zweckentfremdungsverbote“ für die Vermietung einer Wohnung oder eines Hauses über Airbnb. Sie wollen so verhindern, dass Bürger aufgrund der Wohnungsnot abwandern. Wer seine Wohnung untervermietet, sollte sich vorher die Erlaubnis seines Vermieters schriftlich bestätigen lassen. Außerdem müssen für die Einnahmen aus der Vermietung Steuern gezahlt werden. Denn wenn Sie Ihre Wohnung oder einzelne Zimmer regelmäßig vermieten, fällt dies unter den Sachverhalt einer gewerblichen Vermietung.
Vorteile für Host und Gast
Oft ist Untermiete auf Zeit oder die Buchung einer privaten Ferienwohnung eine preiswertere Variante zu einem Hotel oder komfortablere Lösung als ein Hostel. Und als Host kann man sich die Interessenten vorher online genauer anschauen, bevor man sie in die Wohnung lässt. Beide Seiten haben einen praktischen Nutzen. Dafür sorgen die zahlreichen Webportale, auf denen die Wohnungen präsentiert werden und über die der Kontakt zustande kommt. Trotzdem ist es immer sinnvoll, beim Untervermieten auf Zeit vorsichtig zu sein.
Darauf sollten Sie generell bei Co-Living-Angeboten achten:
- Einen sicheren Schutz vor schwarzen Schafen gibt es nicht. Auch ein Online-Portal für Co-Living-Angebote haftet nicht automatisch, wenn die vermittelte Wohnung unzumutbar ist – oder ein Gast.
- Einige Online-Portale bieten Hosts einen Gastgeber-Versicherungsschutz an – für den Fall, dass ein Gast Inventar beschädigt. Beachten Sie gegebenenfalls Ausnahmeklauseln.
- Empfehlungen von anderen Gästen oder Hosts sind eine relativ verlässliche Referenz, um einen zuverlässigen Vertragspartner zu finden.
- Vertrag ganz genau prüfen und das Kleingedruckte lesen. Treten Sie als Interessent mit dem Anbieter erst in Kontakt (per Mail oder telefonisch), bevor Sie etwas unterschreiben.
- Bedenken Sie, dass im Ausland andere Gesetze in Bezug auf Wohnraum gelten können.
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