
Vom Sanierungsfall zum Energieeffizienzhaus
Im Mai 2021 war das Altbremer Reihenhaus von Malte Schilling noch ein Sanierungsfall mit zugigen Fenstern und schlecht isolierten Wänden. Jetzt entspricht die Energieeffizienz des 1905 erbauten Altbaus der eines Neubaus. Der Bauherr erklärt uns bei einem Hausbesuch, welches die größten Baustellen waren und wie er dabei von Fördermitteln für ein Energieeffizienzhaus profitiert hat.


Energieberater kümmert sich um Förderung
Für immer mehr Menschen ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema. So auch für den Bremer Ingenieur Malte Schilling. Und eben deshalb sollte das kürzlich erworbene, sanierungsbedürftige Eigenheim durch einen umfangreichenUmbau zum Energieeffizienzhaus 100 werden. Dabei halfen dem Hausherrn diverse Fördermittel. In Zusammenarbeit mit einem Energieberater erstellte er zunächst ein individuelles Sanierungskonzept. Mit den neu angesetzten Verbrauchswerten des Hauses wendete sich der Berater an die Förderstelle – in diesem Fall die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Eine der energetischen Maßnahmen sollte die Installation einer Solarthermie-Anlage auf dem neuen Dach sein. Und auch die Dämmung der Außenwändesowie neue Fenster waren zwingend notwendig, um die hohenStandards zu erfüllen.


Fachfirmen für energetische Maßnahmen
„Grundsätzlich ist es als Bauherr natürlich schön, so viel wie möglich selber zu machen und zu sehen, wie das neue Zuhause langsam Formen annimmt. Ich konnte oft und viel selbst anpacken aber die energetischen Maßnahmen laut Förderrichtlinien mussten von Fachfirmen gemacht werden. Das liegt daran, dass die KfW eine Bescheinigung braucht, dass die Maßnahmen auch fachgerecht umgesetzt worden sind“, erklärt Malte Schilling.


Projektbezogene Finanzierung der Bank für ein Energieeffizienzhaus
Große Hürden beim Förderantrag gab es nicht. Denn der Energieberater wendete sich mit dem fertigen Konzept an die kreditgebende Bank. Diese kontaktierte dann die Förderstelle. In letzter Konsequenz entschied die KfW schließlich, ob die Finanzmittel an die Bank ausgezahlt werden, und legte den Tilgungszuschuss von 27,5 Prozent fest. Darüber hinaus hatte der Hausherr tatkräftige Unterstützung durch den Bremer Förderlotsen – eine kostenlose und unabhängige Beratungsstelle für Förderprogramme im Land Bremen.


Hürden auf dem Weg zum Energieeffizienzhaus 100
Der ein oder andere Stein lag aber trotzdem auf dem Weg zum Energieeffizienzhaus. „Das größte Problem war es Handwerker zu finden und diese zu koordinieren. Wer muss wann was machen und was kommt danach? Die Rechnungen der Handwerker mussten ja außerdem die notwendigen Bescheinigungen über die energetischen Maßnahmen enthalten – denen bin ich einige Male hinterhergelaufen. Und auch durch die schwankenden Materialpreise war die Sanierung nicht immer ein Spaß“, erinnert sich der Hausherr.


Ein nachhaltiges und kostensparendes Zuhause
Das Ergebnis der Arbeit kann sich jedenfalls sehen lassen: Das einst heruntergekommene, ineffiziente Reihenhaus entspricht nun einem Neubau-Standard und ist zu einem gemütlichen Zuhause geworden. Das Energieeffizienzhaus verursacht keine Warmwasserkosten, da dies komplett über die Solarthermie läuft. Und auch mit dem modernen Kaminofen kann die Wohnfläche gezielt beheizt werden. Aktuell stehen also die Gaszähler des Hausbesitzers Malte Schilling noch auf null – ein nachhaltiger und kostensparender Anreiz für künftige Bauherren.





Was ist ein Effizienzhaus 100?
Die KfW misst die Effizienz von Häusern an zwei Werten:
– Wie viel Energie das Gebäude benötigt
– Wie gut die äußere Wärmedämmung ist
Das Effizienzhaus 100 erfüllt diese Anforderungen optimal. Je näher ein Projekt diesem Ziel kommt, desto mehr staatliche Fördermittel gibt es dafür.
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